Die Erkenntnis

© Ekkard Brewig, 4. Januar 1996 / 2. Mai 2004

Ende in Sichtweite
Als die Menschheit zum 38. Male neu entstanden war, setzte nach 4500 Jahren wieder einmal eine rasche Technikentwicklung ein. Die Meister der Solartechnik in Südalgerai haben der Erde ein Kommunikationsnetz beschert, das eine ungeheure Bereicherung des Wissens herbeigeführt hat.
Die Erde wird also von einem engmaschigen Netz aus Glasfaserkabeln umspannt. Diese Kabel stellen ein Netz dar, an das sich jedermann anschließen kann. Technisch stellen die Glasfaserstrecken Verstärker dar. Dazu besitzt jedes Faserbündel außen ein stabiles Wickelrohr und innen eine feine Metallader. Damit kann Hochfrequenzenergie in die Kabel eingespeist werden. Diese Energie wird von bestimmten, gezielt eingebrachten Verunreinigungen des Glases absorbiert. Immer wenn nun Lichtimpulse durch die Glasfasern sausen, werden sie etwas verstärkt, so dass eine praktisch verlustlose Informationsleitung möglich ist - praktisch kostenfrei.
Der merkwürdigste Antrieb, den die Menschen in den letzten 4500 Jahren aufgezeichneter Geschichte erfunden haben, ist der Wahrscheinlichkeitsantrieb. Gregor Hofstein lehrt seine Schüler, dass der normale Antrieb uns mit Gewissheit an eine bestimmte andere Stelle bewegt. Das weiß jeder. Das stellt ein Problem dar, das die Natur schon vor unzähligen Millionen von Jahren erfunden und erfolgreich erprobt hat.
"Wenn wir aber", so Hofstein, "auf einen Teil der Gewissheit verzichten, so können wir in kurzer Zeit sehr weit reisen. Wir wissen nur nicht, ob wir dort ankommen, wohin wir wollen oder überhaupt von zu Hause wegkommen. Aber", so pflegt er seine Vorträge mit einem schiefen Lächeln abzuschließen, "Sie sehen daran, dass ich hier bin: es geht".
Üblicherweise verschwindet er sehr effektvoll vor seinen Zuhörern. Zur Verblüffung aller erscheint er diesmal in New Kerk, auf der anderen Seite des Großen Teiches, mindestens 4000 Matres entfernt. Einer der vielen Bildschirme im Saal zeigt ihn maliziös lächelnd.

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